Gutes Kinderkonto: Das sind meine Erfahrungen

Es gibt zwar viele kostenlose Konten für Erwachsene, aber nur wenige taugen für Kinder. Die meisten Banken haben „Jugendkonten“ für Heranwachsende ab 14 Jahren im Angebot. Ein echtes Kinderkonto findet sich seltener. Fürs Taschengeld wollte ich trotzdem eine gute Lösung finden. Hier mein Erfahrungsbericht.

Viele Sparkassen bieten ja ein Konto für Kinder an. Das Problem dabei: Geldabheben kann das Kind immer nur in Begleitung der Eltern. Und auch nur direkt am Schalter. Für 12-Jährige ist das nicht so prickelnd. Das Taschengeld am Automaten ziehen wie die Großen? Das geht eben nur mit einer richtigen Girocard (früher ec-Karte).

Fürs Taschengeld muss also ein Kinderkonto her

Gibt es also ein echtes Girokonto für Kinder? Yep, gibt es. Mit kostenloser Kontoführung, Girocard und Kontostand per App. Und zwar bei der comdirect. Die comdirect bietet mit ihrem "StartKonto" ein solides Kinderkonto für kleine Kunden. Geld gibt es an allen 7000 Automaten der CashGroup-Banken* (Details unten).

Das Konto ist mehrfacher Testsieger und lohnt sich wirklich. Wir haben zwei davon soeben für unsere Kinder (Alter: 11 und 13 Jahre) eröffnet. Die Konten lauten auf den Namen der Kinder, nicht etwa auf den Namen der Eltern. Und das ist gut so. Geldautomaten der Mutterbank (Commerzbank) oder der Partnerbanken finden sich überall für das kostenlose Abheben.

Gutes Kinderkonto

comdirect

  • Girokonto für Kinder ab 7 Jahren
  • sehr viele Geldautomaten kostenlos
  • auf Wunsch mit Apple oder Google Pay
  • perfektes Taschengeldkonto
  • Bedienung einfach per App
  • auf Wunsch VISA-Prepaid
  • wird später automatisch zum Konto für Erwachsene

zum Anbieter »

Die Kontoeröffnung: Bis das Konto eingerichtet ist und funktioniert, dauert es nach unserer Erfahrung nicht ganz 10 Tage. Aber dann klappt es prima. Das Onlinebanking der comdirect ist funktional und einfach zu bedienen. Im letzten Jahr wurde die Website hinter den Kulissen umgestellt. Alles ist jetzt kundenfreundlicher und sieht aus, wie Onlinebanking im Jahr 2023 aussehen muss. Zusätzliche Sicherheit bietet das PhotoTAN-Verfahren, das ebenfalls angeboten wird. Zinsen gibt es nicht. Für die (mögliche) Geldvermehrung müsste ein passendes Juniordepot eröffnet werden. Die Kreditarte kann man mitbestellen, muss man aber nicht. Es ist eine Guthabenkarte, mit der man das Konto nicht überziehen kann. Auch ein Dispokredit wird nicht eingerichtet. Schulden sind somit ausgeschlossen.

Vorteile eines Kinderkontos:

  • Schluss mit vergessener Zahlung und Nerverei am Monatsanfang: Das Taschengeld wird regelmäßig per Abbuchung vom Elternkonto überwiesen.
  • Einfacher für alle: Auch die Großeltern oder andere Verwandte können einfach Geld schenken: Zeugnis, Geburtstag, Weihnachten etc. Anlässe gibt es genug.
  • Der Umgang mit Geld (und -automaten) wird von kleinauf gelernt.

Kostenlose Kinder- und Jugendkonten (überregional)

Anbieter Mindestalter Details
comdirect 7 Jahre
  • Anbieter: comdirect (www.comdirect.de)
  • "JuniorKonto" ab 7 Jahre, Geldkarte ab 7 J., Kreditkarte ab 7 J.
  • 7000 Geldautomaten der CashGroup-Banken*
DKB 7 Jahre
  • Anbieter: DKB (www.dkb.de)
  • DKB Girokonto ab 7 Jahre, bis 21 J. immer kostenfrei
  • wenn mind. ein Elternteil bereits DKB-Kunde (also auch Neukunde!)
Commerzbank 0 Jahre
  • Anbieter: Commerzbank (www.commerzbank.de)
  • "StartKonto" ab 0 Jahre, Geldkarte ab 7 J., Kreditkarte ab 14 J.
  • 7000 Geldautomaten der CashGroup-Banken*
Targobank 0 Jahre
  • Anbieter: Targobank (www.targobank.de)
  • "Starter-Konto" ab 0 J., Geldkarte erst ab 14 J. (Kreditkarte 30,00 Euro)
  • 2900 Geldautomaten der CashPool-Banken*
Deutsche Bank 7 Jahre
  • Anbieter: Deutsche Bank (www.deutschebank.de)
  • "Das Junge Konto" ab 7 J. (bis 30 J. bei Ausbildung/Studium!!)
  • 7000 Geldautomaten der CashGroup-Banken*
Volkswagenbank 10 Jahre
  • Anbieter: Volkswagen Bank (www.vwbank.de)
  • Konto "MyFirstGiro": Höchstalter 17 J., keine Geldkarte (nur Kreditkarte)
  • weltweit kostenlose Geldautomaten mit VISA
Postbank 12 Jahre
  • Anbieter: Postbank (www.postbank.de)
  • Konto "Giro Start direkt": Höchstalter 22 J., Kreditkarte erst ab 18
  • 7000 kostenlose CashGroup-Geldautomaten
  • *CashPool-Banken mit ca. 2900 Geldautomaten in Deutschland: BBBank, TARGOBANK, Degussa Bank, GE Money Bank, National-Bank, Santander Consumer Bank, Sparda-Banken, Südwestbank, Wüstenrot-Bank und GbR der kleinen Privatbanken
  • **CashGroup-Banken mit ca. 7000 Geldautomaten in Deutschland: Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Postbank, sowie deren Tochterunternehmen wie comdirect und Norisbank

Ein Hinweis: Das Ranking in diesem Vergleich ist streng subjektiv. Oben steht, was mir gefällt und ich selbst auch nutze(n würde). So, wie man es von einem guten Bekannten erwarten kann, der sich bei einer Sache besser auskennt als man selbst. Für alle verlinkten Produkte erhalte ich im Falle eines Kaufes eine geringe Provision, die aber den Preis für den Käufer nicht erhöht. Nur so kann ich diese Seiten hier betreiben, ohne dass ich draufzahle. Die Höhe der Provision hat keinen Einfluss auf meine Empfehlung. So einfach ist das.

Bei Konten ab 18 Jahren gibt es mehr Auswahl

Die meisten Direktbanken haben kein großes Interesse an Girokonten für Kinder und Jugendliche. Kein Wunder: Sie verdienen nur dann richtig Geld, wenn (Dispo-)Kredite in Anspruch genommen werden. Ein Kinderkonto wird aber zur Sicherheit immer auf Guthabenbasis geführt. So kann der Kontostand auch nie ins Minus rutschen. Das Problem für die Bank: Sie verdient nichts mit solchen Konten. Banken, die ein Kinderkonto-Modell anbieten, hoffen eben auf einen späteren treuen Kunden.

Deshalb bieten manche klassischen Direktbanken wie ING oder consorsbank kein Kinderkonto an. Bei der DKB kann ein Kinderkonto nur dann eingerichtet werden, wenn wenigstens ein Elternteil bereits ein DKB-Cash Girokonto besitzt. Genauso macht es die Postbank. Bei der netbank gibt es nur ein Jugendkonto, ebenso bei der 1822direkt Sparkasse.

Was ist mit einem Sparkonto für Kinder?

Gute Zeiten für Schuldner (Kreditnehmer) - schlechte Zeiten für Sparer. Wer für Kinder vorsorgen und Sparkonten einrichten möchte, bekommt zur Zeit keine attraktiven Konditionen. Für die sonst so beliebten Sparpläne werden zur Zeit nur Minizinsen gezahlt. Das Gleiche gilt für Festgeld. Ein Sparplan lohnt sich wahrscheinlich erst in ein oder zwei Jahren wieder. Dann nämlich, wenn die Zinsen wieder steigen. Was also kann man tun, wenn für den Nachwuchs angespart werden soll? Das hängt ein wenig von der Risikobereitschaft ab. Fakt ist aber, dass das gute alte Sparbuch als Geldanlage ausgedient hat. Es geht besser.

Wer sich eine Investition in Aktienfonds zutraut, kann auch in mageren Zinszeiten wie jetzt eine ordentliche Rendite erzielen. So genannte Indexfonds (ETF) kosten kaum Gebühren, weil sie keine teure Verwaltung erfordern. Ein kostenloses „Juniordepot“ bei einer Direktbank (z.B. comdirect oder ING) reicht aus, um einfach mal zu starten. Tipp: Kauf Dir ein aktuelles Heft der „Finanztest“ von der Stiftung Warentest. Hier werden immer die besten Fonds aufgelistet. Fondsnummer heraussuchen und im neuen Depot für den gewünschten Betrag die entsprechenden Anteile kaufen. So einfach geht das. Allerdings sollte man im schlimmsten Fall auch zwischenzeitliche Verluste verkraften können. (Nur zur Sicherheit und für unsere lieben Abmahner da draussen: Das hier stellt keine Anlageberatung dar! Jede/r sollte selbst entscheiden, was er/sie mit dem Geld macht.)

Wenn Dir Aktienfonds zu riskant erscheinen, kannst Du auch ein normales Fest- oder Tagesgeldkonto einrichten. Gute Anbieter sind derzeit aber rar. Grund sind die Minizinsen. Ein Blick in den Tagesgeldkontovergleich hilft.

Drei verschiedene Arten von Kinderkonten

Unsere Wahl: Taschengeldkonto + Tagesgeld

Erstens:
Für das Taschengeld unserer Kinder haben wir je ein Kinderkonto / Schülerkonto bei der comdirect eröffnet. Die Kinder wurden beim Gang an den Geldautomaten in der ersten Zeit von uns begleitet. Sie waren ziemlich stolz, dass sie schon „ein eigenes Konto“ haben dürfen. Und wir Eltern sind stolz, dass die Kids langsam so eigenständig werden.

Zweitens:
Ein Sparplan lohnt sich erst wieder, wenn die Zinsen attraktiver sind. Bis dahin werden die monatlichen Raten auf einem Tagesgeldkonto angespart. Für jedes Kind haben wir ein Unterkonto eingerichtet. Das kostet nichts extra. Die Zinsen gleichen zwar nicht einmal den Wertverlust durch die Inflationsrate aus, aber immer noch besser als nix.

Drittens:
Wegen der aktuellen Minizinsen überlegen wir noch, ob wir zusätzlich ein Juniordepot bei der consorsbank einrichten. Fonds haben im letzten Jahr bis zu 20 Prozent gebracht, Tagesgeld nur 0,30 Prozent. Das ist schon ein kleiner Unterschied...

Foto: peterscode @ pixabay