Lohnt sich der Zinseszinseffekt eigentlich auch beim Tagesgeld?
Diese Frage stellt sich manch cleverer Geldsparer, wenn es um die Entscheidung für ein Tagesgeldkonto geht. Auch in unserem Tagesgeldvergleich geben wir stets an, in welchem zeitlichen Rythmus die Zinszahlungen erfolgen. So gibt es Konten mit monatlicher Auszahlung wie bei der Volkswagen Bank, Anbieter mit vierteljährlicher Auszahlung (z.B. das Tagesgeldkonto der comdirect) und solche, die am 31.12. - also jährlich - Zinsen zahlen.
Was bewirkt der Zinseszinseffekt eigentlich?
Ganz einfach: Häufigere Zinszahlungen erhöhen das Guthaben und werden selbst ab sofort mitverzinst. Erhält ein Anleger also für einen bestimmten Zeitraumen Zinsen in Höhe von 100 Euro, gibt es auch auf diese 100 Euro beim nächsten Mal Zinsen. Das Guthaben wächst also schneller, wenn Zinsen monatlich ausgezahlt werden. Diesen Effekt nennt man Zinseszinseffekt (oder kurz Zinseszins).
Zinseszins beim Tagesgeld: Wir haben nachgerechnet
Gerade höhere Beträge werden gern auf einem Tagesgeldkonto "geparkt", bevor sie anderweitig angelegt werden oder zur Auszahlung kommen. Nun gilt das Tagesgeld eher als Form der kurzfristigen Geldanlage. Der Zinseszinseffekt hingegen macht sich erst bei längerer Anlagedauer spürbar bemerkbar. Rechnen wir doch mal: Unsere Anlagesumme beträgt 20.000 Euro. Bei einem Zinssatz von 2,00% und Auszahlung am Jahresende erhalten wir laut Adam Riese 20.400 Euro. Bei einem Anbieter mit monatlicher Zinszahlung erhalten wir 20.403,69 Euro.
Der Zinseszinseffekt bringt uns hier gerade einmal 3,69 Euro mehr. Wow.
Nun könnte man sagen, bei 1 Million Euro sieht das schon ganz anders aus. Richtig: Hier beträgt der Unterschied 184,36 Euro. Angesichts der Anlagesumme jedoch auch kein großes Ding, oder? Zumal jene Tagesgeld-Anbieter mit monatlicher Zinszahlung meist eine Begrenzung der Einlagenhöhe vornehmen. Bei besagter Volkswagenbank sind das zur Zeit 20.000 Euro. Guthaben darüber wird zu einem niedrigeren Satz verzinst.